Bildungsqualität sichern!
KV-Lernende in der Berufsschule
KV-Lernende in der Berufsschule

Fragen und Antworten zur Bildungsinitiative

Zur Initiative

Warum eine allgemein formulierte Initiative?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Gemäss Artikel 61a der Bundeserfassung müssen Bund und Kantone «für eine hohe Qualität und Durchlässigkeit des Bildungsraum Schweiz» sorgen.

Die Bildungsqualität muss als Auftrag und als Ziel in die Kantonsverfassung.

Auf Detailmassnahmen wird daher bewusst verzichtet, denn die Verantwortung der Umsetzung des Verfassungsauftrags liegt bei der Regierung und des Parlaments des Kantons Aargau.

Kommt hinzu, dass es die alleinige Massnahme, zur Stärkung der Bildung nicht gibt. Es braucht ein Bündel von Massnahmen, die aufeinander abgestimmt sind.

Bildung Aargau zeigt die möglichen Handlungsfelder konkret auf, das Bündel schnüren muss die Politik.

Vor allem ist es ein starkes Zeichen, wenn die Aargauer Bevölkerung auf Verfassungsstufe den Auftrag erteilt, Massnahmen zugunsten der Aargauer Bildung einzuleiten und umzusetzen.

Dauert eine Verfassungsinitiative nicht viel zu lange?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Seit bald zwei Jahren besteht eine kantonale Taskforce. Dort erarbeitet das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) zusammen mit dem Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverband, der Schulleitungsverband, der Gemeindeammännervereinigung, dem Schulverwaltungsverband und der PH FHNW konkrete Lösungsvorschläge.

Die meisten dieser Lösungsvorschläge dauern lange bis sie wirken. Es ist leider nicht möglich ein bestimmtes Gesetz zu ändern, worauf in einem halben Jahr alle Probleme gelöst sind.

Weiter ist Qualitätssicherung nicht nur ein kurzfristiges Anliegen. Es macht deshalb Sinn, wenn auf Verfassungsstufe die Politik den Auftrag erhält, nachhaltig hohe Qualität in der Schule durchzusetzen.

Mit der Initiative macht die Bevölkerung deutlich, dass ihr die Sicherung der Bildungsqualität ein wichtiges Anliegen ist. Damit steigt Bildung in der politischen Prioritätensetzung. Massnahmen werden rascher umgesetzt.

Gehören diese Anliegen nicht eher in ein Gesetz?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Der Grundsatz, dass Kanton und Gemeinden flächendeckend für qualitativ gute Bildung verantwortlich sind, gehört eindeutig in die Verfassung. Es handelt sich um ein grundlegendes Bekenntnis zu einer guten Schule, welches zeitlos ist und somit langfristig der Verfassung Aktualität verleihen soll. Die Schweiz ist dezentral organisiert und Bildung ist eine zentrale Kantonsaufgabe. Es ist deshalb sinnvoll, diesen Grundsatz in der Kantonsverfassung zu betonen.

Daraus leitet die Initiative ab:

  • Dass es genĂĽgend und qualitiv gutes Personal braucht.
    (Der Kanton soll Massnahmen umsetzen, damit genĂĽgend Personen die Ausbildung absolvieren. Der Kanton und die Gemeinden sollen qualifiziertes Personal anstellen und Massnahmen umsetzen. Dann bleiben Lehrpersonen mit hohem Pensum im System.)
  • Dass die Arbeit des Personals in erster Linie den SchĂĽlerinnen und SchĂĽlern zugute kommen soll.
  • Das Bildungswesen die notwendigen Mittel erhalten.
    (Bspw. soll die Infrastruktur modern sein oder, wenn der Fachkräftemangel dereinst überwunden ist, sollen die Schulleitungen genügend Gelder erhalten, um genügend qualifiziertes Personal anzustellen.)

Diese Forderungen könnten wohl auch in ein Gesetz geschrieben werden. Sie sind aber im Zusammehang mit der grundsätzlichen Forderung nach nachhaltiger, langfristiger Qualitätssicherung zu lesen.

Leider sind diese Forderungen keine Selbstverständlichkeit. Denn momentan gibt es auf Gesetzesstufe wenige Vorgaben bezüglich Qualität des Personals.

Falls der Grosse Rat unsere Forderungen zu Qualität auf Gesetzesstufe übernimmt, ist dies zu begrüssen.

Den Grundsatz der qualitativ guten Bildung mĂĽssen wir aber in der Verfassung haben. Damit erteilt das Volk auf Verfassungsstufe einen nachhaltigen Auftrag. Anschliessend muss dieser auf Gesetzes- und Verordnungsstufe detailliert umgesetzt werden.

Warum soll ich die Initiative unterstĂĽtzen?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Bildung ist das Fundament fĂĽr den wirtschaftlichen Erfolg und den Wohlstand der Schweiz. Und sie ist fĂĽr das Funktionieren einer direkten Demokratie und das gesellschaftliche Zusammenleben zwingend notwendig.

Der Personalmangel an den Schulen gefährdet dieses Fundament. Das Recht aller auf Bildung kann nicht mehr gewährleitet werden.

Eine Investition in die Bildung ist eine Investition in unsere Zukunft.

Die Initiative ist sehr offen formuliert, kaufe ich da nicht "die Katze im Sack"?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Weil die Herausforderungen vielfältig sind und sich im Laufe der Zeit ändern können, macht es Sinn, die Verfassungsgrundlage offen zu formulieren.

Welche konkreten Forderungen daraus entstehen können, werden von uns im unteren Teil der Hompage genannt.

Leider kommt es immer wieder zu langen Diskussionen, ob eine bestimmte Forderung wirklich sinnvoll und finanzierbar ist. Ein klarer Verfassungsauftrag hilft, Umsetzungen zu beschleunigen.

Zur Personalmangellage an den Schulen

Wie gross ist das Problem wirklich?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Der Personalmangel an den Schulen spitzt sich seit Jahren zu und wird nicht so schnell verschwinden.

Im Gegenteil: Gemäss den Szenarien für das Bildungssystem des Bundesamts für Statistik setzt sich das seit 2011 verzeichnete Wachstum der Schülerinnen- und Schülerzahlen in der obligatorischen Schule fort. 2031 werden rund 86’000 Schülerinnen und Schüler mehr die obligatorischen Schulen besuchen als noch 2021. Da für den Kanton Aargau ein grösseres durchschnittliches Bevölkerungswachstum prognostiziert wird, verschärft sich die Situation zusätzlich.

Zwischen 2022 und 2031 müssen schweizweit bis zu 47’000 neue Lehrpersonen ausgebildet werden. Die Pädagogischen Hochschulen werden im gleichen Zeitraum aber voraussichtlich nur 34’000 Diplome ausstellen. Es fehlen in absehbarer Zukunft rund 13’000 neue Lehrpersonen.

Gerade auch die grosse Anzahl der in den kommenden Jahren im Kanton Aargau anstehenden Pensionierungen erhöhen den Bedarf an neuen Lehrpersonen.

Wichtig zu beachten: Der Personalmangel beschränkt sich nicht auf Lehrpersonen, auch wenn vor allem diese im öffentlichen Fokus stehen. Es gibt auch zu wenige Logopädinnen und Logopäden, Heilpädagoginnen und Heilpädagogen und weitere schulische Fachpersonen.

Viele Berufe haben Fachkräftemangel, warum sollen wir ausgerechnet die Bildung fördern?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Das Bildungswesen ist die Grundlage, damit gut qualifizierte junge Menschen auf den Arbeitsmarkt kommen und als Fachkräfte in der Aargauer Wirtschaft tätig werden können.

Jedoch muss die Schule ihren Auftrag auch erfüllen, wenn es zu wenige Lehrpersonen gibt. Die Schule kann nicht einfach geschlossen bleiben. Deshalb müssen Schulen zu Notlösungen greifen. Die negativen Konsequenzen sind zwar nicht sofort spürbar, sie zeigen sich aber schleichend und heftig.

Beispielsweise:

  • Lehrpersonen brennen aus
  • Fächer, wie Schwimmen, Logopädie oder Heilpädagogik können nicht oder nur ungenĂĽgend durchgefĂĽhrt werden
  • Wenn Lehrperson krank werden, können Stellvertretungen nicht immer sichergestellt werden. Die Kinder erhalten keinen Unterricht, (berufstätige) Eltern können nicht sicher sein, dass die Kinder betreut sind und können allenfalls nicht arbeiten gehen.

Wieso merkt man bis jetzt wenig von dieser Mangelsituation?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Noch gelingt es im Kanton Aargau meistens, die fehlenden Lehrpersonen kurzfristig zu ersetzen. Dies passiert durch Personen ohne adäquates oder ganz ohne Lehrdiplom, Weglassen von Förderlektionen (z.B. im heilpädagogischen oder logopädischen Bereich), den Einsatz von eigentlich schon pensionierten Lehrpersonen, Aufstockung von Pensen oder Erhöhung der Klassengrössen.

Denn klar ist: Dank Improvisation und grossem Einsatz von Schulleitungen und Teams vor Ort findet der Unterricht irgendwie statt.

Klar ist aber auch: Die Leidtragenden dieser schwierigen Situation sind neben den Lehrpersonen die Kinder.

Lehrpersonen und schulisches Fachpersonal haben nach wie vor eine grosse Motivation, ihren Bildungsauftrag bestmöglich zugunsten der Schülerinnen und Schüler zu erfüllen.

Das Provisorium darf nicht zum Dauerzustand werden. Personen ohne Lehrdiplom einzusetzen, mag als Notlösung vorübergehend funktionieren. Um den umfassenden Bildungsauftrag zu erfüllen, braucht es ausgebildete Lehr- und Fachpersonen und entsprechende Rahmenbedingungen. Fehlen diese, senkt dies die Attraktivität des Berufs und macht es schwieriger, geeignete Personen für den Lehrberuf zu begeistern. Wir müssen die Abwärtsspirale stoppen.

Was ist dran an den Klagen von Lehrpersonen ĂĽber die Arbeitslast?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Vorab: Lehrerinnen und Lehrer üben ihren Beruf gerne aus und die Bildung, Förderung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen sind ihnen wichtig und machen ihnen Freude. Lehrpersonen sind sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft bewusst.

Dennoch: Der Lehrberuf hat sich gewandelt. Die Belastungen und die Anforderungen – zusätzlich zum «Kerngeschäft» Unterricht – sind gestiegen:

  • Das Schulwesen hat sich weiter professionalisiert. Nebst allen Vorteilen bringt das allerdings auch mehr administrative Arbeiten mit sich.
  • Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus ist viel aufwändiger und anspruchsvoller als frĂĽher. Eltern verlangen - zurecht - mehr Informationen.
  • Mit den neuen Kommunikationsmitteln steigen der Aufwand fĂĽr die Kommunikation und die AnsprĂĽche an die Erreichbarkeit der Lehrpersonen. Hatten Lehrpersonen frĂĽher einen Elternkontakt pro Schuljahr, ist es heute eine Vielzahl von Elternbegegnungen und Telefonaten pro Schuljahr.
  • Die Zahl der Kinder mit besonderem Förderbedarf hat zugenommen. Parallel dazu beanspruchen die Koordinationsaufgaben (Erziehungsberatung, Schulsozialarbeit, weitere Fachpersonen) mehr Zeit.
  • Die Schulen entwickeln sich viel schneller als frĂĽher, zum Beispiel im IT-Bereich. Mehr Weiterbildungen und Teamsitzungen sind die Folge.

Viele dieser Entwicklungen sind positiv und gehören zu einer Gesellschaft, die sich wandelt, dazu. Und trotzdem: Die Aufgaben ausserhalb des Unterrichts beanspruchen immer mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Es bleibt immer weniger Zeit für den eigentlichen Bildungsauftrag, für den Lehrerinnen und Lehrer nach wie vor brennen: Kinder unterrichten.

Daneben sind die Ansprüche der Gesellschaft an die Schule und die Lehrpersonen massiv gestiegen. Viele gesellschaftliche Herausforderungen (Suchtprobleme, Gewalt, Mobbing, Berufswahl, Anschlusslösungen etc.) werden heute als Ganzes an die Schule delegiert.

Auch grundlegende Erziehungsaufgaben werden immer häufiger der Schule übertragen. Je grösser das zusätzliche Aufgabenpaket, desto eher droht eine Überlastung.

Okay, die Belastung hat zugenommen; aber wo nicht? Der Druck hat doch ĂĽberall zugenommen?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Der Druck ist tatsächlich in vielen Branchen gestiegen. Dies ist ein Grund, warum vermehrt gesellschaftliche Probleme auftauchen, welche an die Schule delegiert werden.

Bildung Aargau ist die grösste Mitgliedsorganisation des Aargauer Gewerkschaftsdachverbands Arbeit Aargau. Dies ist unser Beitrag zur Solidarität unter den Aargauer Arbeitnehmenden, mit dem Ziel die Arbeitsbedingungen in allen Branchen zu verbessern. Branchen gegeneinander ausspielen hilft niemandem.

Das Bildungswesen ist eine besonders grundlegende Branche für den Erhalt und die Förderung unseres Wohlstands. Es ist wichtig, dass dort genügend qualifizierte Fachkräfte gesund und motiviert ihre Arbeit erledigen können. Davon profitieren letztlich alle.

Wie viele Lehrpersonen steigen aus dem Beruf aus?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Die Verbleibquote von Lehrerinnen und Lehrern ist im Vergleich zu anderen Berufen traditionell sehr hoch. Und doch nimmt die Zahl der Berufsausstiege zu – nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Belastung.

Betrachtet man allein die obligatorische Schule, so ist nach fünf Jahren jede sechste Lehrperson nicht mehr an einer obligatorischen Schule tätig. Bei den jungen Lehrpersonen unter 35 Jahren ist es sogar jede fünfte Lehrperson. Sogar bei den über 55-Jährigen ist die Ausstiegsquote in den letzten Jahren gestiegen.

Ausserdem reduzieren immer mehr Lehrpersonen ihr Pensum wegen der gestiegenen Anforderungen an die Schule.

Die Umfrage des alv bei seinen Mitgliedern im Sommer 2023 zeigt auf, dass die Sorge um die eigene Gesundheit gemeinsam mit dem Grund, Verantwortung für die Familie zu tragen, mit Abstand der am häufigsten genannte Grund für Teilzeitarbeit ist.

Was hilft eine Initiative gegen den Lehrpersonenmangel? Man kann Lehrpersonen nicht herzaubern.

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Natürlich können wir niemanden zwingen, Lehrer oder Lehrerin zu werden.

Die Politik kann aber Massnahmen ergreifen, damit Lehrpersonen den Beruf nicht aufgeben oder krank werden. Weiter kann sie den Beruf attraktiver machen. Damit einerseits mehr Menschen diesen Beruf ergreifen wollen und anderseits Lehrpersonen in grossen Pensen im Beruf bleiben. Diese Massnahmen betreffen den Kanton und die Gemeinden, weshalb beide Staatsebenen in der Initiative angesprochen werden.

Schliesslich liegen Ideen gegen den Lehrpersonenmangel auf dem Tisch. Leider haben diese Ideen nicht immer die notwendige Dringlichkeit.

Wenn nun das Aargauer Volk den Auftrag zu einer qualitätiv hochwertigen Bildung auf Verfassungsstufe erteilt, so ist dies ein starkes Signal dieses Thema rasch anzugehen.

Der Kanton macht doch schon viel gegen den Lehrpersonenmangel. Reicht das nicht?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Der Kanton hat seine Anstrengungen in den letzten Jahren verstärkt. Auch der alv wurde immer wieder miteinbezogen. Das freut uns.

Wenn es aber um die konkrete Umsetzung geht, dauert es oft sehr lange. Mit unserer Volksinitiative können wir die laufenden Anstrengungen der Behörden unterstzützen und ihnen Gewicht verleihen.

Ist der Weg Lehrperson zu werden, nicht zu lange und zu akademisch? Damit werden geeignete Personen abgehalten. Ein Flair fĂĽr Kinder lernt man ohnehin nicht an der PH.

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Ein Flair für Kinder zu haben, ist tatsächlich wichtig, reicht aber bei Weitem nicht. Der Beruf der Primarlehrperson ist komplex, vielseitig und in den letzten Jahren noch einmal anspruchsvoller geworden.

Lehrpersonen müssen die Fähigkeit haben, mit teils völlig unterschiedlichen Kindern in Beziehung zu treten. Das bedingt neben Empathie, ein breites Repertoire an didaktischen und pädagogischen Kenntnissen. Zusätzlich sind fachliche Kompetenzen in einer Vielzahl von Fächern nötig. Für diese verschiedenen Kompetenzen braucht es hohe intellektuelle Fähigkeiten und eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Ausbildung.

Zusätzlich zum Umgang mit den Kindern kommen Elterngespräche und Gespräche mit weiteren Personen wie Klassenassistenzen oder Schulsozialarbeit.

Schliesslich muss betont werden, dass auch die ehemaligen Lehrerseminare hohe intellektuelle Anforderungen an die angehenden Lehrpersonen stellten.

Also ich kenne Lehrpersonen, die seit Jahren erfolgreich unterrichten, obwohl sie keine Matura und kein PH-Studium haben.

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Auch wir haben von solchen anekdotischen Erzählungen gehört. Tatsächlich ist es möglich, dass im Einzelfall Lehrpersonen über längere Zeit hinweg erfolgreich unterrichten. Der Normallfall ist das nicht. Von jenen teilqualifizierten Lehrpersonen, die rasch wieder aussteigen, spricht einfach niemand.

Zudem haben meist auch diese Naturtalente im Laufe ihrer Berufstätigkeit eine Vielzahl von Weiterbildungen besucht.

Wenn das Qualitätsniveau an den Schulen gehalten werden soll, darf sich die Gesellschaft nicht auf solche Ausnahmen abstützen. Um die Qualität in der Breite zu halten, braucht es ein fundiertes Professionswissen.

Ist die Integrative Schulung mit ein Grund fĂĽr die Mangelsituation?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Die Umsetzung der Integrativen Schulung im Kanton Aargau ist noch nicht gelungen und muss deutlich verbessert werden, dies kann zur Entspannung der Situation beitragen.

Es braucht kurz- und längerfristige Massnahmen, damit der Berufsauftrag leistbar bleibt.

Kurzfristig sind an den Schulen für Schülerinnen und Schüler insbesondere mit psychosozialer Beeinträchtigung sinnvolle «Timeout-Möglichkeiten» zu schaffen.

Längerfristig ist sicherzustellen, dass genügend heilpädagogisches Wissen in den Klassen vorhanden ist. In den Bereichen Heilpädagogik und Logopädie ist der Mangel an Fachpersonen besonders gross.

Sind Lehrpersonen nicht einfach wegen zu viel "Multikulti" ĂĽberlastet?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Die Schweiz ist ein diverses Land mit grosser Heterogenität und ganz verschiedenen Menschen. Dies zeigt sich auch in den Schulen. Diese Heterogenität macht die Arbeit tatsächlich schwieriger. Lehrpersonen haben diesbezüglich aber viel Erfahrung und können dies meist gut handhaben.

Vor allem aber ist die heutige Schweizer Bevölkerung das Resultat einer guten Wirtschaftsentwicklung, attraktiver Steuern und generell einem hohen Lebensstandard und solider öffentlicher Sicherheit.

Die Schule hat diese Entwicklung sicher positiv mitgeprägt. Letztlich waren es aber politische Entscheide. Diese kann man gut oder schlecht finden, mit der Schule haben sie direkt nichts zu tun.

Deshalb sollten wir unvoreingenommen von der heutigen Situation ausgehen und Verbesserungen anstreben, damit die Lebensqualität auch in Zukunft so hoch bleibt.

Die finanziellen Aussichten des Kantons sind dĂĽster. Sollten nicht zuerst diese verbessert werden?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Die Initiative entfaltet ihre Wirkung langfristig, denn Bildung ist eine langfristige Investition. Sie sollte nicht von Kurzfristigkeit geleitet sein.

Gute Schulen führen zu flexiblen Fachkräften, was zu innovativen Unternehmen, höherer Wirtschaftsleitung und höheren Steuereinnahmen führt.

Investitionen in Bildung lösen dynamische Effekte in der Wirtschaft aus.

Momentan ist es sogar so, dass jedes Jahr mehrere Millionen Franken, die vom Kanton budgetiert sind, nicht gebraucht werden. Die Schulen finden schlicht das Fachpersonal nicht. Wenn schon nur dieses Geld wieder genutzt werden kann, ist schon viel gewonnen.

Im Klartext: Der Grosse Rat bewilligt jedes Jahr Geld, welches wegen fehlendem Personal nicht gebraucht wird und der Schule verloren geht. Eine absurde Situation!

Ausserdem hat das Bildungswesen aufgrund vergangener Sparpakete massive Einsparungen verkraften müssen. Diese wurden nur teilweise rückgängig gemacht und sind mitursächlich für die heutigen Schwierigkeiten.

Schliesslich hat der Kanton in den letzten Jahren finanzielle immer besser abgeschnitten als budgetiert. Der Kanton Aargau ist schuldenfrei und hat im interkantonalen Vergleich eine sehr gĂĽnstige Verwaltung. Sogar die Steuern konnten gesenkt werden.

Bei der Wohnsitzwahl ist ein gutes Schulwesen ein wichtiges Kriterium. Dies führt ebenfalls zu höheren Steuereinnahmen.

Welche konkreten Massnahmen sind geeignet, den Lehrberuf wieder attraktiver zu machen und die Bildungsqualität zu sichern?

Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Es sind dies die Vorschläge, die wir im unteren Teil unserer Homepage aufgelistet haben.

Die Vorschläge sind da. Sie müssen jedoch umgesetzt werden.

Mit einem Ja zur Bildungsinitiative geben Sie dem Kanton Aargau den verbindlichen Auftrag. Zum Nutzen von uns allen!

Noch nicht ĂĽberzeugt? Haben Sie noch Fragen oder Bemerkungen?

Kontaktieren Sie uns direkt per Mail

E-Mail-Adresse Bildung Aargau

Wir freuen uns auf Ihre Mitteilung.